30 Jahre Haukari e.V.
Zusammen mit euch wollen wir in diesem Jahr auf 30 Jahre Haukari e.V. zurückblicken! Welche Themen beschäftigten uns durch die Jahre? Welche Menschen begleiteten uns auf unserem Weg? Was haben wir alles geschafft? Und was wollen wir noch erreichen?
Inhaltsverzeichnis
1995







1995 ist die Region Kurdistan politisch isoliert und durch Jahrzehnte der Verfolgung, des Krieges und der Zerstörung tief gezeichnet. Vorausgegangen waren Jahrzehnte des Terrors und der Verfolgung der kurdischen Autonomiebestrebungen durch das Baath-Regime, die 1988 in dem Giftgasangriff auf Halabja und den Anfal-Operationen gipfelten. Infolge des zweiten Golfkriegs wurden 1991 Millionen von Kurd*innen zur Flucht gezwungen. Die Region lag in Trümmern. Die internationale Hilfe konzentrierte sich zunächst auf die Nothilfe und den Wiederaufbau, der jedoch ab Mitte der 1990er Jahre stark nachließ. Vor diesem Hintergrund wurde HAUKARI e.V. gegründet, um unabhängig von geopolitischen Interessen Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, zivilgesellschaftliche Strukturen aufzubauen und lokale Initiativen zu stärken. Im Mittelpunkt standen die Förderung der Frauenbildung, die Gesundheitsvorsorge und die psychosoziale Betreuung von Gewaltüberlebenden.
1996



Vieles in Bewegung…
Am 28.5.1996 eröffnete KHANZAD – das erste soziale und kulturelle Frauenzentrum in Sulaimania – ein sicherer Ort für Bildung, Austausch und Empowerment. Sportliche Aktivitäten, Kurse, Beratung und Kinderbetreuung wurden für alle Frauen angeboten. Von Anfang an wurde KHANZAD von einem parteiunabhängigen Frauenteam geleitet und von HAUKARI e.V. unterstützt.
Neben dem Angebot eines Ortes für Bildung, Austausch und Empowerment von Frauen war KHANZAD von Anfang an auch ein Ausgangspunkt für die gesellschaftliche Diskussion über die Situation von Frauen in Kurdistan-Irak, die politische Partizipation von Frauen und geschlechtsspezifische Gewalt. KHANZAD hat sich seither kontinuierlich weiterentwickelt.
1998


1998 unterstützt HAUKARI e.V. den Aufbau eines historischen Archivs zur jüngeren kurdischen Geschichte in Sulaimania. Unter den vielen Zeugnissen der Erinnerung befinden sich Dokumente und Stimmen, die von den Anfal-Operationen zeugen.
Das Archiv wird zu einem Ort gegen das Vergessen und steht für eine selbstbestimmte Erinnerungskultur.
1999



1999 schlug KHANZAD ein neues Kapitel auf, indem sie im Frauenhaft- und Verlegungsgefängnis in Sulaimania arbeitete, wo weibliche Häftlinge in einem einzigen Raum in der Männerabteilung untergebracht waren.
Vom ersten Tag an bot KHANZAD rechtliche, soziale und gesundheitliche Unterstützung, kostenlose Rechtshilfe, medizinische Untersuchungen und lebensnotwendige Güter an. Angesichts der harten Bedingungen drängte KHANZAD das Regionalparlament und das Ministerium von Kurdistan zu Veränderungen. Im Jahr 2006 zahlten sich ihre Bemühungen aus: Das Frauengefängnis wurde zu einer separaten Einrichtung, in der ausschließlich Frauen arbeiten.
In ähnlicher Weise begann KHANZAD – mit anfänglicher Unterstützung durch die NPA, gefolgt von einer langjährigen Partnerschaft mit Haukari e.V. – mit der Arbeit in sozialen Strafvollzugsanstalten, insbesondere für Frauen und Jugendliche, und weitete seine Arbeit auch auf Jugend- und Frauenvollzugsanstalten aus – mit Beratung, Kompetenztraining und Workshops (von Musik und Malen bis hin zu Schreinerei und Kochen). Außerdem wurden ein beschleunigtes Bildungsprogramm und ein spezieller Treffpunkt für Frauen innerhalb des Gefängnisses eingerichtet.
Diese Arbeit wurde zu einem Eckpfeiler auf dem Weg und in der Wirkung von KHANZAD und wird bis heute fortgesetzt.
2000


“Liebe Freundinnen und Freunde,
gespenstisch muten die Diskussionen in diesem Spätherbst in Deutschland an. Einerseits wird über das Verbot einer Partei diskutiert, einer Partei, die den geistigen Sud liefert für diejenigen Mörderbanden, die alles was schwach und fremd ist hassend, durch das Land rennen. Ihre Opfer sind Behinderte, Obdachlose und MigrantInnen, darunter Flüchtlinge, die bei uns Schutz suchten. Andererseits wird man den Eindruck nicht los, daß es bei der Verbotsdiskussion mehr um das Ansehen Deutschlands bei potentiellen Investoren als um die Bekämpfung der gesellschaftlichen Grundlagen von Diskriminierung und Rassismus geht. Fordert doch so mancher Politiker eine erneute Verschärfung oder besser vollständige Abschaffung des Asylrechts, geradeso als wolle man den Brandstiftern Recht geben. Zuwanderung soll mittels Green Card oder anderer Verfahren nur dann ermöglicht werden, wenn sie den Reichtum eines der reichsten Länder dieser Erde vermehren hilft. Die Ausbildungskosten für die Green Card InhaberInnen sollen allerdings andere zahlen…”
Beim Stöbern durch 30-Jahre Haukari Archive stießen wir auf diese Zeilen aus einem Haukari Rundbrief im November 2000. Sie muten uns heute, im Jahr 2025, gespenstisch an – gespenstisch aktuell.
2001




In den späten 1990er und frühen 2000er Jahren setzte sich HAUKARI e.V. durch Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland für die Belange der Menschen in Kurdistan-Irak ein. So wurde gemeinsam mit dem Fotografen Ralf Maro die Ausstellung „Flucht aus dem ‚sicheren Hafen‘: Fluchtursachen in Kurdistan-Irak“ erstellt. Sie wurde ab 1997 in unterschiedlichen deutschen Städten gezeigt. Die Fotos waren ab Ende der 80er Jahre entstanden. Ralf Maro koordinierte , später mit unserem Gründungsmitglied Karin Mlodoch, Nothilfe Projekte von medico international in Kurdistan-Irak. 2001 veröffentlichten Susanne Bötte und Bernhard Winter den Artikel: „Kurdistan – Irak: Untergehen im sicheren Hafen
Eine »humanitäre Intervention« und ihre Folgen”.
2002



„Seitdem ich lesen und schreiben kann, fühle ich mich, als sei ich um 20 cm gewachsen.“
Amira, Absolventin eines Aphalbetisierungskurse von KHANZAD
2003



Die multiethnische und multireligiöse Stadt Khanaqin hatte unter dem Baʿath-Regime jahrzehntelang politische Gewalt, infrastrukturelle und wirtschaftliche Vernachlässigung sowie Arabisierungspolitik durchlitten. Mit dem Sturz des Regimes im Jahr 2003 standen zahlreiche gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Aufgaben an. Eine der Folgen der konfliktreichen und von ökonomischer Not geprägten Situation war verstärkte Gewalt gegen Frauen innerhalb von Familien. In dieser Situation unterstützte das KHANZAD-Team aus Sulaimania zunächst mit mobilen Beratungsteams und später zusätzlich mit einer Anlaufstelle in Khanaqin Frauen, die rechtliche, psychologische, gesundheitliche und familiäre Probleme hatten. Im Team arbeiteten turkmenische, kurdische und arabische Rechtsanwältinnen, Krankenpflegerinnen, Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialarbeiterinnen.
2004


GESCHICHTEN IN BEWEGUNG
Im April 2004 reisten Karin Eickhoff und Susan Wolff im Auftrag von Haukari e.V. nach Sulaimania, um einen digitalen Videoschnittplatz einzurichten und einen einwöchigen Technik-Workshop durchzuführen. Dies war Teil eines Projekts zur Unterstützung von Überlebenden der Baath-Diktatur. Eines der Ziele des Projekts war es, Zeitzeugenberichte filmisch zu dokumentieren und damit einen wichtigen Beitrag zur Erinnerung und Vergangenheitsbewältigung zu leisten.
Die Herausforderungen vor Ort waren real: Der Schnittplatz wurde mit importierter Hardware und gespendeter Software gebaut, und ein Generator auf dem Dach sorgte für die nötige Energieversorgung.
Karin und Susan brachten ihr Fachwissen als Computertechnikerin und Filmeditorin in einen intensiven Austausch über technische Fragen ein. Die Tatsache, dass der Workshop von zwei Frauen geleitet wurde, wurde von den Teilnehmern nicht nur von Anfang an gut angenommen, sondern löste auch engagierte Gespräche über Geschlechterrollen in technischen Berufen aus – sowohl in Europa als auch im Irak.
Film und Video waren von Anfang an ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit von Haukari. Eine Auswahl von Filmen, die in den letzten 30 Jahren produziert wurden, finden Sie in der Mediathek auf unserer Website.
2005



„Endlich geht es um uns“
Im KHANZAD-Frauenzentrum in Sulaimania fand ein Workshop für 23 Frauen statt, die in Beratungsprojekten für weibliche Überlebende von Gewalt arbeiten.
Die Teilnehmerinnen kamen aus verschiedenen Regionen des Nord- und Zentraliraks, darunter Sozialarbeiterinnen, Lehrerinnen und Polizistinnen aus Tuz Khurmatu, Erbil, Dohuk, Halabja und Rawanduz.
Der Workshop war Teil eines von HAUKARI e.V. initiierten Trainingsprogramms zur psychosozialen Beratung von Frauen, die von politischer Gewalt, häuslichem Missbrauch oder so genannten „Ehrenmorden“ betroffen sind.
Der Workshop behandelte Themen wie grundlegende Beratungstechniken, das Verständnis von Trauma in einem breiteren Kontext, die Arbeit mit Familien- und Sozialsystemen sowie Stress- und Burnout-Prävention für die Beraterinnen selbst. Ziel war es, die praktischen Fähigkeiten zu stärken, die Selbstfürsorge zu fördern und einen Raum für den Austausch zwischen engagierten weiblichen Fachkräften zu schaffen – und das alles in einem geschützten, nur Frauen vorbehaltenen Umfeld.
Ein wichtiges Ergebnis für viele Teilnehmerinnen war, dass der Fokus nicht nur auf ihrer Arbeit mit Überlebenden lag, sondern auch einmal auf ihnen selbst: ihren Emotionen, ihren Belastungen und ihren Grenzen.
2006



Im Jahr 2006 leistete die Kurdistan Health Foundation (KHF) präventive Gesundheitsversorgung in Dörfern in der Region Garmian.
Die mobilen Teams der KHF arbeiteten in abgelegenen Dörfern, in denen es keine Gesundheitsposten gab. Die Dörfer waren 1988 durch die genozidalen Anfal-Operationen des Baath-Regimes vollständig zerstört worden. Die Überlebenden, überwiegend Frauen und Kinder, konnten erst nach vielen Jahren und nur teilweise in ihre Dörfer zurückkehren. Sie hatten in Umsiedlungslagern mit schlechten hygienischen Bedingungen und kaum Bildungsmöglichkeiten ausgeharrt.
Jedes Team bestand aus einem*r Doktor*in, einem*r Sozialarbeiter*in, einem*r Gesundheitsaufklärer*in und einem*r Koch*in oder Techniker*in. Sie leisteten medizinische Grundversorgung und führten Gesundheitsaufklärung und Hygienemaßnahmen durch.
Der Schwerpunkt des Programms lag auf der Prävention von Krankheiten und der Stärkung der medizinischen Kompetenzen der Dorfgemeinschaften.




Das Bündnis „Aktionswoche” gründete sich 2006 als Reaktion auf die fehlende Repräsentation von Frauen in der kurdischen Regionalregierung.
Das Netzwerk von Frauenorganisationen aus Erbil und Sulaimania – darunter auch KHANZAD – organisierte eine Kampagne mit dem
Ziel, Frauen zu stärken und ihre Vertretung Regierung und Parlament zu erhoehen
Teil der Kampagne waren das Verfassen und Veröffentlichen von Protestschreiben und Postern, Treffen mit Politiker:innen und die Übergabe eines Memorandums im Parlament.
2007



Das Bündnis „Aktionswoche” gründete sich 2006 als Reaktion auf die fehlende Repräsentation von Frauen in der kurdischen Regionalregierung.
Das Netzwerk von Frauenorganisationen aus Erbil und Sulaimania – darunter auch KHANZAD – organisierte eine Kampagne mit dem
Ziel, Frauen zu stärken und ihre Vertretung Regierung und Parlament zu erhoehen
Teil der Kampagne waren das Verfassen und Veröffentlichen von Protestschreiben und Postern, Treffen mit Politiker:innen und die Übergabe eines Memorandums im Parlament.
2008



2008 leistete HAUKARI gemeinsam mit Partnern in zwei Programmen Nothilfe:
Das KHANZAD-Team und unsere Partnerorganisation KHF (Kurdistan Health Foundation) unterstützten mehrere Hundert Familien arabischer Binnenflüchtlinge, die vor dem Bürgerkrieg im Zentral- und Südirak geflohen sind und am Stadtrand von Sulaimania in provisorischen Unterkünften lebten.
Zudem organisierten Haukari e.V. mit KHANZAD und KHF die Unterstützung von kurdischen Flüchtlingen, die ihre Dörfer wegen der Luftangriffe der türkischen Armee im Qandil-Gebirge verlassen mussten.
2009





Im April 2009 besuchte eine Delegation von Anfal-Überlebenden Frauen auf Einladung von HAUKARI e.V. Deutschland. Ziel der Reise war es, mit den Frauen über die verschiedenen Formen des Gedenkens an die Opfer der Nationalsozialisten in Deutschland zu diskutieren.
Auf dem Programm standen ein Besuch der Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust in Berlin, die Teilnahme der kurdischen Delegation an der Gedenkfeier zum Tag der Befreiung im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück, ein Treffen mit der Initiative „Zossen zeigt Gesicht” einschließlich Besichtigungen verschiedener Gedenkstätten, ein Workshop im Zentrum für Moderne Orientalistik (ZMO) mit Vertretern lokaler Erinnerungsprojekte und Gedenkstätten, einen Besuch der Ausstellung im Haus der Wannseekonferenz in Potsdam, einen Besuch der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen, ein Treffen mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, einen Besuch der Gedenkstätte im ehemaligen Zwangsarbeitslager Schillstraße in Braunschweig mit dem Erinnerungsprojekt „Offene Archive“ und einen Besuch der Gedenkstätte „Friedhof für weibliche Zwangsarbeiterinnen“ in Braunschweig.
Während dieser Delegationsreise entstand die Idee, in Rizgari, Kurdistan-Irak, eine selbstverwaltete Gedenkstätte und einen Ort der Erinnerung zu schaffen, initiiert von den Anfal-Frauen selbst.
Einen Kurzfilm über die Reise finden Sie unter diesem Link: https://www.youtube.com/watch?v=KKZGf7Eq3ck
2010


Mitarbeiterinnen von KHANZAD kamen nach Deutschland, um sich zum Thema „Vernetzung staatlicher und zivilgesellschaftlicher Initiativen zum Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt“ auszutauschen. Im Mittelpunkt standen Besuche und der Austausch von Fachwissen mit kommunalen Einrichtungen wie dem Jugendamt, der Familienberatung, einem Projekt mit Strafgefangenen sowie verschiedenen Frauen- und Mädchenprojekten. Von Anfang an setzte KHANZAD seine Arbeit zum Schutz von Frauen und Jugendlichen mit Nachdruck fort. Zu den wichtigsten Projekten von KHANZAD im Jahr 2010 gehörten die mobile Beratung für Frauen, die von Gewalt und Ehrenmorden bedroht sind, die Unterstützung von Frauen in Untersuchungshaft und Gefängnissen sowie von Jugendlichen in Jugendstrafanstalten und Gefängnissen in Sulaimania.
2011






2011 markierte einen wichtigen Abschnitt im Aufbau des Anfal Social and Memorial Forum in Rizgary. Während sich der offizielle Baubeginn der Gedenkstätte durch politische Veränderungen erneut verzögerte, wuchs die Energie und Entschlossenheit der Anfal-Überlebenden weiter. Die Anfal-Überlebenden gestalteten diesen Prozess mit beeindruckender Klarheit, Kreativität und Beharrlichkeit. In diesem Jahr entstanden intensive Diskussionsräume zwischen Anfal-Frauen und kurdischen Künstler*innen, in denen die Vorstellungen für ein figürliches Denkmal entwickelt wurden. Das Denkmal sollte ihre spezifischen Erfahrungen sichtbar machen und ihre Stärke würdigen. Aus zahlreichen eingereichten Modellen wurden fünf Entwürfe zur weiteren Ausarbeitung ausgewählt. Für viele Beteiligte war dieser gemeinsame künstlerische Prozess ein wichtiger Schritt hin zu einer selbstbestimmten Erinnerungskultur. Auch die Arbeit an der wachsenden Fotodokumentation schuf neue Räume des Zusammenkommens. Die Termine, zunächst in Rizgary und später in umliegenden Städten und Dörfern, wurden zu Orten des Erinnerns, des Austauschs und der gegenseitigen Unterstützung. Die daraus entstehenden Beiträge sollen eine zentrale Rolle in der zukünftigen Ausstellung im Erinnerungsforum spielen. Öffentliche Präsentationen der Projektarbeit sowie der Austausch mit Regierungsvertreter*innen und mit deutschen Erinnerungsinitiativen machten die Anliegen der Anfal-Frauen sichtbarer und stärkten ihre Position im gesellschaftlichen Dialog. 2011 steht damit als ein Jahr, in dem Erinnerung, gemeinschaftliches Handeln und Kunst zusammenkamen, getragen von den Stimmen und Perspektiven derjenigen, von deren Geschichte und Erfahrung dieses Forum erzählen soll.
2012



Haukari e.V. trägt zur kritischen öffentlichen und akademischen Debatte über Kurdistan-Irak bei, indem es durch Publikationen, Vorträge und Veranstaltungen in Deutschland und ganz Europa Wissen über politische, soziale und menschenrechtliche Themen verbreitet. Unsere Publikationen aus dem Jahr 2012 beleuchten Fragen der Gewalt, Erinnerung und geschlechtsspezifischen Erfahrungen im Zusammenhang mit den Anfal-Operationen und stellen dabei die Perspektiven von weiblichen Überlebenden und kurdischen Peschmerga in den Vordergrund. Mit Beiträgen von Karin Mlodoch und Andrea Fischer-Tahir untersuchen diese Studien Handlungsfähigkeit, konkurrierende Erinnerungsnarrative und das Konzept des Völkermords im Kontext der Anfal-Operationen und fördern damit den transnationalen Dialog und die Anerkennung der Erfahrungen der Überlebenden.
Neugierig geworden? Die Publikationen finden Sie hier auf unserer Website in der Rubrik Publikationen:
„Wir wollen als starke Frauen in Erinnerung bleiben, nicht als Schäferinnen“: Frauen, die die Anfal-Operationen in Kurdistan-Irak überlebt haben und um Handlungsfähigkeit und Anerkennung kämpfen (Karin Mlodoch, 2012)
Fragmentierte Erinnerung, konkurrierende Narrative – Die Perspektive von Frauen, die die Anfal-Operationen in Kurdistan-Irak überlebt haben (Karin Mlodoch, 2012)
Auf der Suche nach Sinn – Das Konzept des Völkermords als Teil der Wissensproduktion im irakischen Kurdistan (Andrea Fischer-Tahir, 2012)
Geschlechtsspezifische Erinnerungen und Männlichkeit – Kurdische Peshmerga über die Anfal-Kampagne im Irak (Andrea Fischer-Tahir, 2012)
Das kleine HAUKARI-Memory
Ein spielerischer Gruß aus den Anfangszeiten von Haukari e.V.: Dieses Memory war bereits vor über 20 Jahren auf der ersten Haukari e.V. Webseite zu finden und zeigt Fotos aus den frühen Jahren unserer Arbeit. Stell dein Gedächtnis auf die Probe und finde alle Paare!